Nein, ich verstehe sie nicht, die Amerikaner!

Einerseits sind sie so stolz auf ihre Armee und die tapferen Soldaten. Aber dann, wenn der Soldat zurückkomt, wer ist dann in ihren Augen wirklich tapfer? Ok, die, die tot zurückkommen. Die kriegen eine Auszeichnung. Und die, die verletzt wurden, die kriegen die Auszeichnung und Hilfe.

Aber dann ist auch Schluss. Denn:

Für Verbandssprecher Bircher ist jedoch klar definiert, wem die Ehre eines Purple Heart zuteilwerden sollte: „Man muss im Krieg durch die Waffe eines Feindes der Vereinigten Staaten verwundet worden sein: Blutvergießen ist das Kriterium.“

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,600191,00.html

Klar, so einfach ist das. Denn sonst könnte da ja jeder kommen:

Der vom Pentagon mitfinanzierte Verband „Order of the Purple Heart“ begrüßte die Entscheidung. Eine Verleihung der Auszeichnung an psychisch Versehrte würde diese „herabsetzen“. Der Sprecher des Verbandes, John E. Bircher, sagte der „New York Times“: „Wie zieht man die Grenze? Soll dann auch jeder ausgezeichnet werden, der an den Folgen chemischer Kriegsführung leidet?“

In Anbetracht dieses Zynismus kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln.

Warum will man – nicht – Deutscher werden?

In München gehen die Einbürgerungszahlen bei den Türken stark  zurück (und wohl nicht nur in München):

Mit rund 43 000 Staatsangehörigen bilden die Türken die größte Gruppe unter den in München lebenden Ausländern. Doch immer weniger davon wollen Deutsche werden – die Quote sank von 2,74 Prozent 2002 auf 1,51 Prozent im Jahr 2004 und schließlich auf 0,89 Prozent im Jahr 2007. Den Hauptgrund dafür sieht das KVR in der Neuregelung des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000, besonders in einer Vorschrift: Wenn ein Deutscher eine andere Staatsangehörigkeit annimmt, verliert er automatisch die deutsche. Viele Türken haben früher nach dem Erwerb der deutschen ihre alte Staatsbürgerschaft zusätzlich wieder angenommen. Das ist nun nicht mehr möglich. „Der Wunsch nach Beibehaltung der alten Staatsangehörigkeit ist gerade unter türkischen Einbürgerungsbewerbern nach wie vor sehr ausgeprägt“, schreibt Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle in seiner Antwort auf die Grünen-Anfrage.

http://www.sueddeutsche.de/050387/446/2702788/Deutscher-Pass-nicht-um-jeden-Preis.html

Warum ist so vielen Türken die Aufgabe der alten Staatsangehörigkeit ein zu hoher Preis? Derzeit bekommt man ja noch einen speziellen Ausweis, mit dem man auch wieder in der Türkei wohnen und arbeiten könnte – sozusagen alles, außer Wahlrecht.

Ich habe natürlich keine Umfragen dazu gemacht. Aber ich denke, es gibt viele Türken, die weder der türkischen, noch der deutschen Regierung trauen. Sprich: die Verhältnisse hier könnten sich wesentlich zum Schlechten ändern, und die Türkei könnte die Vorschriften für Rückkehrer ändern. Dann säße man hier fest. Und die Angst davor, die haben viele.

Und: welche Vorteile hat ein deutscher Pass gegenüber einem gesicherten Aufenthaltsstatus? Man darf wählen. Bei der derzeitigen Auswahl ist das eher die Qual der Wahl (geht ja auch den Deutschen nicht viel besser), und bewirkt man wirklich noch etwas?

Aber: wird man tatsächlich dann auch als Deutscher anerkannt, bei der Suche nach Arbeit, Wohnung etc.? Ich denke, da sind allen schon die Illusionen verloren gegangen, es sind nicht nur Rechte, die sich über „Passdeutsche“ mokieren, es ist die allgemeine Einstellung, die sich in fünfzig Jahren kaum geändert hat.

Warum sollte man einen deutschen Pass haben wollen?

UNRWA setzt Hilfeleistung aus…

nachdem auf einen ihrer Fahrer, der Hilfsgüter transportierte, von den israelischen Streitkräften tödliche Schüsse abgegeben worden sein sollen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,600202,00.html