Unkommentierte Vorbereitungen?

Nein, ich mag Berlusconi nicht. Unter anderem auch wegen seines großen Mundwerks. Aber dieser Hinweis auf die Erwartung eines israelischen Angriffs könnte  mehr als nur ein Verplapperer sein:

“Iran is not guaranteeing a peaceful production of nuclear power [so] the members of the G-8 are worried and believe absolutely that Israel will probably react preemptively,” Berlusconi told reporters following talks with other Group of Eight leaders north of Toronto.

Bereits vor ein paar Tagen hatte ich ja über entsprechende Kriegsvorbereitungen berichtet. Heute fand ich in einer anderen Website eine weitere Zusammenfassung, mit Quellenangaben, die alle nicht nach Spekulation aussehen:

As unconfirmed reports of an imminent Israeli strike on Iran’s nuclear facilities pick up steam in the Middle Eastern media, a US-based strategic intelligence company has released a chart showing US naval carriers massing near Iranian waters.

The chart, published by Stratfor and obtained by the Zero Hedge financial blog, shows that over the last few weeks a naval carrier — the USS Harry S Truman — has been positioned in the north Indian Ocean, not far from the Strait of Hormuz, which leads into the Persian Gulf. The carrier joins the USS Dwight D. Eisenhower, which was already located in the area. The chart is dated June 23, 2010.

Die Rhetorik des CIA lässt an die Zeiten vor dem Irak-Angriff denken:

CIA director Leon Panetta said Sunday that Iran has enough enriched uranium to build two nuclear bombs. In an interview on ABC’s This Week, Panetta also said he believed the recent spate of international and US sanctions against Iran will not convince the country to change course on its nuclear program.

„Genug angereichertes Uranium für zwei Bomben“? – das erste, was ich höre – es sei denn, er meint die bloße Menge, aber der Anreicherungsgrad geht nach allen mir bisher vor Augen gekommenen Informationen nicht über 20%, was noch lange nicht waffenfähig wäre. Die nächste false flag operation?

Und die deutschen Medien? Das Schweigen im Walde. Ich verstehe es nicht – kann doch nicht nur am Fußball liegen! Meint man immer noch, dass Kriegsgefahr vorbei geht, wenn man nur angestrengt genug wegschaut? Manchmal möchte ich das meinen. Gerade auch der vorige Artikel, den ich ebenfalls auf der Website des „Freitag“ bloggte, blieb fast unkommentiert – während sonst jegliche Nahost-Themen sich großer Beliebtheit erfreuen.

Hallo, liest da jemand?

Schulfach: Alkohol trinken

Ein Witz? Sollte man meinen. Aber das ist anscheinend einer der neuesten verzweifelten Versuche, dem Alkoholmissbrauch schon von Jugendlichen etwas entgegen zu setzen. Die Idee kommt aus Brandenburg – was mich nicht wundert, ich kann mich aus meiner Zeit dort gut erinnern, dass saufen, ja saufen, nicht trinken, eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen war. Bei jung und alt, vom Hilfsarbeiter bis zum Akademiker. Anfangs war ich geschockt, wenn ich montag morgens im Büro die Berichte der Kollegen hörte, wie „zu“ man doch wieder gewesen sei…. stolz. Und das waren eigentlich ganz normale Leute!

Keiner schien sich darüber Sorgen zu machen, dass das ja auch die Kinder als selbstverständlich sozial und gesellschaftlich akzeptiertes, ja, normales Verhalten lernen.

Nur: die Kinder werden immer jünger, die sich da zuschütten. Und so bekommen sie nun in der Schule Bier oder Sekt angeboten, vom Lehrer, und dürfen darüber diskutieren, wie sich das anfühlt etc. Laut diesen Artikels wird die Zustimmung der Eltern eingeholt. Für mich wäre das allerdings der Zeitpunkt, ganz schnell mein Kind woanders in die Schule zu schicken.

Free Gilad Shalit? Über Gefangene – und Gefangene

Gestern wurden es vier Jahre, dass der israelische Soldat Gilad Shalit in palästinensischer Gefangenschaft ist. Der einzige solche Gefangene. Angeblich seinetwegen blockiert Israel den Gaza-Streifen – angeblich, denn die wirklichen Gründe sind andere, und nicht nur einer. Bislang schlugen Verhandlungen über einen Austausch fehl – wie es kürzlich hieß, auch wegen eines Vetos der USA.

Und ja, er tut mir leid, seine Eltern tun mir leid. Eigentlich wäre ich dafür, ihn einfach laufen zu lassen. Er ist den Ärger nicht wert. Warum tut es also die Hamas nicht? habe ich mich gefragt. Und eine Antwort habe ich gefunden. Nicht ich, aber die Verantwortlichen müssen Familien ins Gesicht sehen, deren Männer, Frauen oder Kinder seit Jahren in israelischen Gefängnissen sitzen, zum Teil länger als Shalit, zum Teil als Racheakt auf seine Inhaftierung. Familien, die die ihren mit Folterschäden aus diesen israelischen Gefängnissen zurückbekommen. Familien, die erwarten, dass alles Menschenmögliche getan wird, um im Austausch gegen diesen einen Gefangenen so viele wie möglich von dort zu erlösen. Vor allem aber auch Frauen und Kinder.

Das sollte man sich vor Augen halten, wenn man all das Mitleid mit Shalit liest. Er, ein Mann, ein Soldat. Gegenüber Frauen, Kinder, auch Männer, die keineswegs alle wegen Straftaten korrekt verurteilt sind, sondern die man teilweise aus ihren Betten gezerrt, entführt und eingesperrt hat. Und wenn dabei mein Mann, mein Kind wäre – ich hätte kein Verständnis für Krokodilstränen, die für einen gegnerischen Soldaten vergossen werden.

Kritisiert wird, dass das Rote Kreuz keinen Zugang zu Shalit hat. Kann ich auch verstehen. Aber ich verstehe auch den Grund: der Gaza-Streifen ist nicht groß. Es gibt unzählige Möglichkeiten für die Israelis, wenn eine RK-Delegation ihn besuchte, dieser zu folgen und das Wissen über seinen Aufenthaltsort für einen Überfall zu nutzen. Zu gefährlich.

Bei allen israelischen Klagen hierüber wird man sich dort aber nun ein paar mehr Fragen gefallen lassen müssen. Wie gemeldet wurde, hält Israel seit vielen Jahren einen Mann in Isolationshaft, dessen Namen niemand kennt, um den sich folglich niemand kümmern darf. Als ynet dies veröffentlichte, gab es die nächste gag-order, wie bei Anat Kam, wie bei der flotilla…. Aber zu spät, die Meldung war draußen, gestern griff sie der SPON auf, auch der Palestinian Chronicle hat dazu geschrieben.

Also: befreit alle Gefangenen! – dann kein Fragezeichen.

Midnight on the Mavi Marmara – das erste Buch

Es war zwar die Zeit des ersten Gebets und nicht Mitternacht, als die IDF die Flottilla angriff, aber der Titel des ersten Buchs über diese Nacht gefällt mir trotzdem. Leider kann ich es derzeit nicht selbst kaufen, bekannt machen wollte ich diese Neuerscheinung trotzdem:

Mixing together first-hand testimony, documentary record, and illustration, with hard-headed analysis and historical overview, Midnight on the Mavi Marmara reveals why the attack on Gaza Freedom Flotilla may just turn out to be Israel’s Selma, Alabama: the beginning of the end for an apartheid Palestine. Contributors include: Omar Barghouti, Max Blumenthal, Juan Cole, Sara Roy, Norman Finkelstein, Glenn Greenwald, Rashid Khalidi, Alia Malek , Lubna Masarwa and Raja Shehadeh.

About the Author

Moustafa Bayoumi is the author of How Does it Feel to be a Problem? Being Young and Arab in America, which won an American Book Award and an Arab American Book Award. His writing has appeared in The Nation, The London Review of Books, and The Village Voice. He teaches at Brooklyn College, New York.

Ethnic cleansing in Kirgisien

Bei den „Nachdenkseiten“  wird um Verbreitung dieser mail gebeten:

Mail aus Kirgisistan
von Raushan Aitkozhaeva:

“Wir befinden uns inmitten eines Krieges (Kirgisien, Stadt Osh). Hier passiert gerade etwas Furchtbares, Unvorstellbares!!! Das Erschreckende ist, daß in den Massenmedien nicht einmal ein Zehntel dessen wiedergegeben wird, was hier vor sich geht. Eine “Ethnische Säuberung”, wenn man so will. Ganze Stadtteile mit von Usbeken bewohnten Häusern sind bis aufs Letzte abgebrannt, Menschen werden in ganzen Familien inklusive Frauen und Kinder niedergemetzelt. Draußen sind ganze Berge von Leichen und Verletzten, denen niemand Hilfe leistet. Ganze “Armeen” junger Menschen kirgisischer Herkunft wüten in aufgebrachtem und oft nicht nüchternem Zustand bewaffnet durch die Stadt; sie töten und verbrennen alles, was ihnen in den Weg kommt.

Das ganze wird von der Politik unterstützt. Der innenpolitische Konflikt ist lange gereift, sodaß jemand jetzt auf sehr listige Weise davon Gebrauch machen konnte. Es scheint, als ob gerade deswegen die Staatsoberhäupter stillsitzen und darüber schweigen, was hier passiert. Mein Eindruck ist, daß das Weggucken unserer Regierung irgendwie durchdacht, geplant ist.

Sergey (mein Schwiegervater) ging heute morgen auf hohes Risiko und zu unser aller Schrecken aus dem Haus, um Lebensmittel zu holen. Auf der Straße lag ein verletzter, sterbender alter Mann. Sergey wollte ihm helfen und drehte ihn auf den Rücken um. In dem Augenblick kam eine Gruppe von Jugendlichen angerannt und begann, den Alten mit Füßen zu treten. Einer von ihnen schrie: “Das ist doch ein Kirgise!”; ein anderer entgegnete: “Nein, er ist Usbeke! Komm, wir zünden ihn an!” Als Sergey in Hilflosigkeit wegging, lag der Alte bereits tot und in Flammen auf der Straße.

Von offizieller Seite her wurde gesagt, man solle alle Gewalttaten und Chaos verhindern, aber daran hält sich hier niemand. Das Zugucken geht weiter! Helikopter fliegen herum und Autos fahren mit Blaulicht durch die Gegend, aber das alles passiert nur zum Schein – es gibt keinerlei aktive Hilfe von Seiten der Polizei oder offizieller Organisationen.

Letzte Nacht hat eine Kämpfergruppierung ein Militärgelände, nicht weit von unserem Haus, eingenommen. Dort gibt es Waffen, Helikopter und vieles mehr. Sie haben schon davor eine riesige Menge an Waffen gehabt (wir fragen uns, woher die ganzen “einfachen Leute”, die gegeneinander kämpfen solche Schusswaffen bekommen konnten?), und jetzt werden es immer mehr, und dazu noch schweres Kriegsgerät.

Für uns hier bedeutet das Ganze, daß wir nicht mehr an Lebensmittel kommen, vielen droht schon jetzt reale Hungersnot, denn die Reserven gehen zuende. Es wird uns verkündet, daß es Hilfslieferungen gibt mit Essen, Wasser und Medikamenten, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Brot ist gerade geliefert worden, aber seltsamerweise bekommen die Russen davon nichts ab. Wir wollen kein Brot! Wir wollen Leben!!! Warum wird in den russischen Nachrichten gesagt, daß sich der Zustand hier stabilisiert hat, obwohl hier alles immer schlimmer wird? Es gibt nur eine Antwort – jemand möchte nicht, daß die Welt davon erfährt. Oder sie tun einfach nur so, als würden sie es nicht bemerken.

Mein Ziel ist es, diese Nachricht so weit wie möglich zu verbreiten – daß so viele wie möglich weltweit von der Situation hier erfahren. Wir fürchten, alleine gelassen zu werden mit unserem Leid!!! Die Tatsache, daß der kleine Anteil an hier lebenden Russen bisher verschont wurde, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Die wütende Bevölkerung hat Blut gerochen, den Kampf angesagt und gesehen, daß sie ungestraft davon kommen würden. Wir haben hier Todesangst! Jeden Tag wissen wir nicht, ob wir ihn noch überleben werden. Bitte, gebt diese Nachricht an alle Möglichen Seiten weiter, stellt sie in die Nachrichten und Foren!!! Bitte lasst uns nicht alleine!!! Dies ist ein ernsthafter Hilfeschrei!!!”

Die Nachrichten von dort sind erschreckend, und hilflos liest man sie….

Sehr gefährlich: Beten

Die menschliche Dummheit, vor allem, wenn aus Vorurteilen entspringend, ist bisweilen wirklich erschütternd.

Letztes Jahr im Dezember erhielt eine Polizeistation in Nevada Anrufe, auf einem Parkplatz würden sich Leute so merkwürdig aufführen (oder so ähnlich). Die herbeieilenden Gesetzeshüter stellten fest, dass dort eine Gruppe Muslime ihr Abendgebet verrichtete – ohne jemandem im Weg zu stehen. Wäre eigentlich ein klarer Fall für ein Aha-Erlebnis, freundliches Nicken und wieder Abfahren des Streifenwagens. Denkste.

The officers questioned the men about their employment, schooling and places of birth for more than a half hour. The officers also performed a cursory search of the vehicle.
According to the Henderson Police Department incident report, the officers responded to a report that 7 MIDDLE EASTERN MALES ACTING 425, BY A GRY MINI VAN, UNK CA PLTS, SEV OF SUBJS ARE KISSING THE GROUND. (The men are of various ethnic backgrounds, including Middle Eastern and South Asian. The police code 425 generally refers to a suspicious situation. Muslims place their foreheads to the ground briefly while praying.)

Schon ziemlich zum Aua-Rufen. Leider aber geht es weiter. Denn letzte Woche, nach rund sechs Monaten und einer Beschwerde von CAIR, wurden sie vom FBI vernommen. Nur mal so. Beten ist schließlich ein deutliches Anzeichen für Gefährlichkeit, offensichtlich.

Ob diese Vernehmungen dann vielleicht auch bei Einbürgerungsanträgen zum Vorschein kommen? Als Ablehnungsgrund?

Imamausbildung – Kommentar zu Mazyek

Heute morgen fand ich eine Stellungnahme von Ayman Mazyek zur Imamausbildung in Deutschland, ja, generell zum Status des Islam, die mich überraschte. Meist bringen mich seine Aussagen eher zum Kopfschütteln als zu Zustimmung, weil er meiner Ansicht nach viel zu viele Kompromisse eingeht und befürwortet.

Dagegen ist das diesmal geradezu ein klares Wort – könnte es sein, dass auch er langsam sieht, in welche Richtung die staatlichen Bemühungen gehen?

Imame in der Gemeinde sind nicht in erster Linie Kulturübersetzer oder Integrationslotsen für die Mehrheitsgesellschaft oder gar Ansprechpartner für Sicherheitsbeamte; nein, Imame sind in erster Linie Wissensvermittler, Betreuer und Ansprechpartner für die religiösen Belange der Gemeinde.

Die sogenannten „Islamischen Zentren“ an den Universitäten, die der Wissenschaftsrat für die Weiterentwicklung der Theologien an den Hochschulen vorgeschlagen hat mit den kaum geregelten Beiräten als eine Art Provisorium entspricht nicht der von der Verfassung her vorgesehenen optimalen Rückversicherung durch die Religionsgemeinschaft. Hier muss also nachgebessert werden, damit nicht auf der Projektionsfläche Islam Sonderposten verteilt werden, die dann später allgemein als „rechtliche Erfahrung“ in den gesellschaftlichen Diskurs einfließen.

Der Ruf, man solle auch die Vertreter der nichtorganisierten Muslime einbeziehen, denn schließlich vertrete der KRM zwar die überwältigende Mehrheit der Moscheegemeinden, aber eben nicht alle Muslime, mag vielleicht gut gemeint sein, führt aber ins Leere, weil er ein Paradoxon darstellt. Denn entweder ist man organisiert und entsendet Vertreter oder man ist nicht organisiert und kann folglich keine Vertreter bestimmen. Das ist demokratisches Prinzip, welches auch im Kontext der Muslime zu gelten hat. Und doch hat Politik und Verwaltung gerade damit bisher so ihre Schwierigkeit, einfach anzuerkennen, was Muslime an Vertretungsstruktur und -Kultur zu Markte tragen. Es wird stets reingeredet und bevormundet bei der Ausgestaltung der muslimischen Vertreterstruktur, die sicherlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist, aber letztlich Sache der Muslime selber ist. Weder Staat – wie beispielsweise bei der DIK geschehen – wo bestimmte Teilnehmer sozusagen als Islamvertreter inthronisiert wurden, noch universitäre Strukturen können und dürfen den Muslime dabei Vorschreibungen machen.

Zudem sollte die Lehre dabei weder eine kulturwissenschaftliche Schlagseite aufweisen, noch – wie nicht selten gefordert – eine Veranstaltung kritischer Hinterfragungen von Wahrheitsansprüchen sein (dafür sind andere Disziplinen und Formen in der Wissenschaft zuständig). Der Inhalt der Lehre muss zweifelsfrei und eindeutig dem Tatbestand eines Bekenntnisunterrichtes entsprechen, ähnlich verhält es sich mit der Imamausbildung.

Das und mehr in der Richtung hätte ich gerne schon vor fünf Jahren von ihm gehört. Anscheinend hat de Maiziere den Muslimen in Deutschland einen großen Gefallen getan, als er den Islamrat von der DIK ausschloss und der Zentralrat mal Flagge zeigen musste. Danke, Ayman.

Muss Wilders auch gehen?

Die Doyenne des Washingtoner Pressecorps, Helen Thomas, musste kürzlich ihren Platz räumen, weil sie in einem Interview gesagt hatte, die Israelis könnten doch das Land räumen und nach Amerika, Deutschland oder Polen gehen. Schon in einigen Kommentaren dazu wurden Beispiele zitiert, dass im umgekehrten Fall – und das gab es durchaus schon – keinerlei Konsequenzen zu spüren gewesen waren.

 Wie z.B. Mike Huckabee.

http://www.guardian.co.uk/commentisfree/michaeltomasky/2010/jun/07/usa-helen-thomas-mike-huckabee

Oder Richard Armry – kein Journalist, wie Thomas, sondern Kongressabgeordneter:

MATTHEWS Do you support the idea that there be a Palestine state alongside Israel

ARMEY: I’m content to have Israel grab the entire West Bank.

MATTHEWS: Well, where do you put the Palestinian state, in Norway? Once the Israelis take back the West Bank permanently and annex it, there’s no place else for the Palestinians to have a state.

ARMEY: No, no, that’s not — that’s not at all true. There are many Arab nations that have many hundreds of thousands of acres of land and — and soil and property and opportunity to create a Palestinian state.

MATTHEWS: So you would transport — you would transport the
Palestinians from Palestine to somewhere else and call it their state?

ARMEY: I would be perfectly content to have a homeland, just as — most of…

MATTHEWS: But not in Palestine?

ARMEY: Most of the people who now populate Israel were transported from all over the world to that land and they made it their home. The Palestinians can do the same, and we’re per — perfectly content to work with the Palestinians in doing that…

MATTHEWS: Right, no. No, that’s not the question and that’s not your answer. The question here is: What is the future of the Palestinians who are fighting Israel right now? You say their future is somewhere besides Palestine. That runs in the way of U.S. policy going back to 1948. It runs — it runs completely against the president’s policy and every policy I’ve heard a president take, which is that Israel has to give up its settlements on the West Bank and give it back to the Arabs in exchange for peace. You say the deal should be the Palestinians leave?

ARMEY: That’s right…I happened to believe that the Palestinians should leave.

MATTHEWS: Have you ever told George Bush, the president from
your home state of Texas, that you think the Palestinians should get up and go and leave Palestine and that’s the solution?

ARMEY: I’m probably telling him that right now.

MATTHEWS: Well, just to repeat, you believe that the Palestinians who are now living on the West Bank should get out of there?

ARMEY: Yes.

Read more: http://marcovilla.instablogs.com/entry/helen-thomas-and-double-standards/#ixzz0rPCB979X

Beiden Herren passierte – nichts. Gar nichts.

Und nun? Nun schlägt Geert Wilders, kurz nach seinem relativen Wahlerfolg in den Niederlanden, vor, Jordanien in Palästina umzubenennen und die Palästinenser dorthin umzusiedeln. Wie so viele übersieht er dabei großzügig, dass die Palästinenser ungefähr so Jordanier sind wie die Holländer Deutsche… und dass ähnliche Bemühungen in Jordanien strafbar sind. Gegen zwei Knesset-Abgeordnete, die so etwas äußerten, wurde hier in Jordanien Strafanzeige erstattet. Jordanien sieht diese Art von Idee als direkten Angriff auf den Staat.

 Das wird für die niederländisch-jordanischen Beziehungen recht unangenehm. Der Botschafter wird wohl deutlich erklären müssen, dass jemand wie Wilders nun zwar mit etlichen Kollegen im Parlament sitzt, aber dass seine Gelaber ja zum Glück – noch – keine Mehrheitsmeinung ist. Einfach rauswerfen, wie Helen Thomas, kann man ihn ja leider nicht….

Nahöstliches Säbelrasseln

Ein wenig im Windschatten der Flottilla verschwand die Meldung, dass Israel atomraketenbestückte U-Boote in den arabischen (in Europa nennt man ihn den persischen) Golf verlegt hätte. U-Boote deutscher Herkunft, im Übrigen.

http://www.jpost.com/IranianThreat/News/Article.aspx?id=176874

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3896024,00.html

Bereits die Rhetorik im Vorfeld sowie das Verhalten der USA gefallen mir, und damit bin ich hier in der Gegend nicht alleine, gar nicht. Zwischendurch kam eine Meldung, dass angeblich Saudi-Arabien Israel für einen Angriff auf den Iran den Überflug erlauben würde. Die Meldung wurde umgehend dementiert, ich denke auch nicht, dass die saudische Regierung so lebensmüde wäre. Nun lese ich heute, dass erhebliche Waffenlieferungen getätigt werden

http://www.voltairenet.org/article165955.html

und eine Flotte von zwölf Kriegsschiffen, davon mindestens ein israelisches, durch den Suez-Kanal Richtung Rotes Meer liefen. Zwar wurde der Kanal von ägyptischen Soldaten bewacht und die Arbeit der Fischereiflotte beschränkt, aber bekannt wurde der Fakt doch. Die ägyptische Opposition ist mit dieser Beihilfe zu einem Angriff auf den Iran gar nicht glücklich.

http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/report-u-s-israeli-warships-cross-suez-canal-toward-red-sea-1.297068

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3907387,00.html

Schon die Ablehnung des braslianisch-türkischen Vermittlungsvorschlags hatte mich äußerst misstrauisch gemacht. Dass Israel, natürlich unkontrolliert, die einzige Atommacht in der Region bleiben will, kann ich ja verstehen – aber dafür mutwillig einen Krieg vom Zaun brechen zu wollen, dazu muss man schon ziemlich rücksichtslos sein – auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. Natürlich, der Iran ist bei seinen überwiegend sunnitischen Nachbarn nicht so sehr beliebt. Aber ein Angriff eines anderen Staates, und nun ausgerechnet von Israel und den USA, die hier auch nicht gerade sonderlich wohl gelitten sind – das wäre für die gesamte Gegend ein größerer Schlag, als man sich das in Europa oder gar den weit entfernten USA denken will. Falls man dort noch denkt.

Sie sollen nicht beten!

Während bei der UN muslimische Staaten zum Schutz von Muslimen in westlichen Ländern vorstellig werden, geben sich Bevölkerungsgruppen eben dieser aufgeklärten Staaten alle Mühe, die Notwendigkeit dieser Bemühungen zu untermauern.

In Frankreich, insbesondere in Paris, ist es ein Problem, dass die Moscheen meist nicht ausreichen, um gerade Freitags allen Gläubigen, die am Gebet teilnehmen wollen, genügend Platz zu gewähren. Ausbauten, Neubauten etc. treffen auf Widerstand bei Behörden und Anwohnern. Das hat zur Folge, dass die Betenden nicht nur in, sondern auch vor den Moscheen ihrer Pflicht zur Teilnahme am Freitagsgebet nachkommen – auch bei Winterwetter, im Übrigen. Der Anblick betender Menschen wiederum ruft eine mir völlig unverständliche Feindseligkeit bei leider immer mehr Menschen hervor (PI hatte schon verschiedene Artikel zu diesem Thema).

Um die Betenden zu belästigen, ist man jetzt im Pariser Stadtviertel „Goutte d’Or“ auf eine besonders kreative Idee gekommen: es wurde ein Straßenfest geplant, mit Alkohol und Schweinswürstchen. Genau da, wo die Muslime der lokalen Moschee aus Platzmangel ihr Gebet verrichten, und genau am Freitag … Hübsches Detail: laut taz wurde der Begriff für die Würstchen SO geschrieben: SauciSSons ….

Im Viertel wurde eine Gegenparty geplant, alkoholfrei und mit Lammkeule. Was nun stattfindet, wird wohl ein Gericht entscheiden müssen.

Das könnte ja alles ganz witzig sein, aber es ist eines dieser Mosaiksteinchen, mit denen den Muslimen in Europa klar gemacht wird, dass sie nicht erwünscht sind. Sie sollen nicht beten. Punkt. Aber was ist ein Muslim, der nicht betet?