Was wird wohl auf der bevorstehenden „Afghanistan-Konferenz rauskommen? Wohl kaum das, was wirklich die Afghanen wollen. Alleine Obamas Pläne, noch mehr Truppen zu schicken, um noch mehr Menschen zu töten – denn wozu sollen die denn sonst bestimmt sein – können die Menschen dort wohl kaum erfreuen. Hinzu kommt, dass, wie gerade auch Karzais letztes Desaster mit der Ministerwahl gezeigt hat, diese durch eine mehr als zweifelhafte Wahl an die Macht gekommene Marionettenregierung keinen Respekt im Land hat und auch keinen verdient. Sie ist die Puppe der ausländischen Mächte, die meinen, über die Bevölkerung Afghanistans bestimmen zu dürfen. In deren Augen, genau wie in denen der meisten Muslime, war das ein Angriffskrieg, der inzwischen weit mehr afghanische Leben gekostet hat, als der dem Land willkürlich zur Last gelegte Angriff auf das WTC.
Nur, was für Alternativen gäbe es? Völliger Truppenrückzug, einfach alle ersatzlos raus aus Afghanistan, ist in Anbetracht der Zerrissenheit des Landes nach dreißig Jahren Krieg keine Lösung. Dreißig Jahre – man stelle sich vor, dort gibt es eine ganze Generation, die ein Leben ohne Krieg nicht kennt. Der dreißigjährige Krieg…
Nun fand ich einen Artikel des ehemaligen Chefredakteurs der Kabul Times, Suhail Shaheen, der sich über einen Weg aus dem Dilemma Gedanken gemacht hat und eine Idee hat, die vielleicht eher Aussichten hätte, für eine Mehrheit der Afghanen akzeptabel zu sein:
An international conference should be held by the the ICO (Islamic Conference Organization of the Islamic Conference (OIC) jointly with the US, the Taliban, and Gulbuddin Hekmatyar.
They should decide on the composition and modality of the next government of Afghanistan, which should represent the Islamic and nationalist aspirations of the Afghans in order to make it acceptable to all stake holders. The OIC member states should commit 30,000 or 40,000 troops to Afghanistan who will be deployed in main cities like Kabul, Jalalabad, Herat, and Mazar-i-Sharif. They will prevent possible factional fighting like that which occurred in the 1990s after the withdrawal of the Red Army from Afghanistan. The fighting turned Kabul into rubbles and killed 60,000 people in the capital city, Kabul. It is vital that this tragedy does not occur again.
Das halte ich für einen guten Ansatz. Dabei würde ich aber OIC-Truppen aus direkten Nachbarstaaten ausschließen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Es gibt genügend andere Staaten in der OIC, die da einspringen könnten – ganz vorne die Türkei, deren Truppen dort sicher gut zurechtkämen. Dazu dann auf der Konferenz ein genaues Datum, wann dieser Truppenaustausch stattfindet, möglichst zügig – und bis dahin keine weiteren Angriffe mehr.
Seine weitere Idee:
The Taliban and Hekmatyar should give legal guarantees not to allow anyone to use the soil of Afghanistan for sabotage activities in the US, Europe, or any other country. Saudi Arabia, Pakistan, and Iran should sign the accord as a guarantor.
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