Berufsverbote – nächste Runde

Als die kopftuchtragenden Muslimas reihenweise, ungeachtet der Zahl ihrer Berufsjahre, aus dem Schuldienst verbannt wurde, traf es erst mal die Frauen. Das war vergleichsweise einfach, weil man die Ablehnung an einem äußeren Merkmal festmachen konnte.

Damals jedoch habe ich schon gewarnt, dass das nicht heißen würde, dass deshalb muslimische Lehrer mit der gleichen inneren Einstellung zu ihrem Glauben würden arbeiten dürfen. Ein Fall des Rausmobbens ist mir bekannt, der mit dem Tod des Lehrers endete.

Im Gegensatz dazu stehen immer wieder laute Lippenbekenntnisse, dass man ja mehr Lehrer mit Migrationshintergrund wünsche. Klar, und die überprüft man dann solange, bis man sie ablehnen kann. Neuestes Beispiel hierfür gibt ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung:

Mohamed M. (Name geändert) ist Ende 20, geboren in Deutschland, sein Vater ist Araber, seine Mutter Deutsche. Seit seiner Kindheit lebt er im Großraum München, spricht perfekt Deutsch, ist verheiratet und hat Familie. M. hat Lehramt studiert, das Referendariat absolviert und will nun als Realschullehrer für Mathematik und Wirtschaft arbeiten. Die Stadt aber macht „erhebliche Bedenken“ geltend, ob M. als Beamter geeignet sei, ob er jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik eintreten werde.

Was mich an dem Verfahren erschreckt, ist die Art und Weise, wie man dort auch auf die Informationen gekommen sein muss – denn woher bitte weiß man, was der junge Mann im Computer hat?

Dass man auf M.s Computer zahlreiche Artikel und elektronische Bücher über den Islam gefunden habe, begründet der Anwalt damit, dass es in Deutschland einen Mangel gebe an deutschsprachiger islamischer Literatur, weshalb er alles sammle, was er finde, um es auszuwerten. Aber nur, wenn er selbst mit dem Inhalt übereinstimme, verwende er die Texte.

Es ist lohnenswert, den Artikel in Gänze zu lesen – und auch die Kommentare.

Ich kenne etliche junge Leute, die diesem Mann sehr ähnlich sind. Ich wünsche allen, dass sie Deutschland verlassen mögen. Es hat sie nicht verdient.

2 Antworten

  1. Anderswo ist es auch nicht besser … oder?

  2. Doch. Nicht überall, aber durchaus an etlichen Orten.
    Schon in Österreich oder in England gibt es keine derartigen Berufsverbote für muslimische Lehrer. Die Türkei, da hast du recht, ist da immer noch durch den verwestlichungswahnsinn ein trauriges Beispiel dafür, wie es nicht sein sollte.

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