Unwort des Jahres

Der Spiegel berichet heute über bisherige Vorschläge. „Betriebsratsverseuchte Mitarbeiter“ ist allerdings ein Ding, was mich schon recht sprachlos werden lässt, zugegeben. Sarrazins „Kopftuchmädchen“ finde ich zwar z.K., aber mein absoluter Favorit in dieser Negativleiste ist wohl „Flüchtlingsbekämpfung“. Wie zynisch kann man eigentlich sein, muss man sein, um ein solches Wort zu kreieren und zu verwenden? Nicht Mißstände werden bekämpft, sondern die, die vor ihnen fliehen. Dahinter stehen Menschen, die in winzigen Flüchtlingsbooten auf See verdursten oder ertrinken, in der Wüste herumirren, in Lagern und an Zäunen hängend sterben. Kinder, die in ihrem Leben nichts anderes kennen als Heimatlosigkeit, Ausgestoßensein.

Mich schaudert’s.

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